Beschreibung
Bedeutender Art-Déco Silber Kandelaber
Prof. Franz Rickert – sehr selten-
925er Silber
Entw.: Prof. Franz Rickert
Werkstattmeister: ESW
Ausf.: Franz Rickert
München 1930/40er Jahre
sehr schöne unikale Handarbeit.
H.: 36,5cm, 1333g
Dieser Leuchter ist von Prof. Franz Rickert entworfen und ausgeführt worden. Er steht auf einem hohen viereckigen, leicht konisch nach oben verlaufenden Sockel. Die Wandung des Stückes ist glatt und poliert und der Korpus, der aus sichtbar meheren Teilen besteht, ist von gegensätzlicher Formgebung geprägt. Über dem schlichten Sockel befindet sich der Fuß des Leuchterschaftes, der eine mehrfach profilierte und bewegte Ausführung hat. Der mittlere Teil des Schaftes ist in einer konträren Form gearbeitet. Die einzelnen Teile muten wie glatte, übereinandergelegte Quader an.
Im oberen Bereich des Schaftes sind in unterschiedlicher Höhe vier vierkantige, glatte und dennoch bewegte, volutenförmige Leuchterarme angebracht. Auch sie bilden wieder den Gegensatz zu dem strengen mittleren Schaft. Auf diesen Armen ruhen schlichte runde Kerzentüllen mit breiten Wachstellern, die den Abschluss dieses spannenden Stückes bilden.
Dieser Kandelaber ist nicht nur ein wunderschöner Leuchter, der in jeder Einrichtung seine Wirkung entfaltet, er ist außerdem das seltene Einzelstück eines Silberschmieds, dessen Bestreben es war die handwerkliche Präzision mit der künstlerischen Inspiration in Einklang zu bringen. Es ist ein ausserordentliches Stück, das durch seine Lichtspiele und Präsenz eine Bereicherung für jeden Ort ist, an dem er steht.
Prof. Franz Rickert (1904-1991)
Franz Rickert, Sohn des Philosophen Heinrich Rickert (1863–1936), studierte nach einer Gold- und Silberschmiedelehre bei Adolf von Mayrhofer an der Staatsschule für Angewandte Kunst in München, legte 1931 die Meisterprüfung ab und wurde dann selbst Leiter der Klasse für Goldschmiedekunst an der Münchner Schule. Rickert widmete sich überwiegend der Lehrtätigkeit und stellte sein eigenes künstlerisches Schaffen in den Hintergrund. Deshalb sind seine Werke auch selten. Es war ihm sehr wichtig die Bedeutung des künstlerischen Schaffens und der damit einhergehenden handwerklichen Arbeit in den Gegensatz zu den maschinellen und technischen Entwicklungen der Zeit zu stellen und ihre Bedeutung für die Kunst herauszuarbeiten. Besonders beeindruckt wurde Rickert durch den Innenarchitekten Eduard Pfeiffer, er hat ihn nachhaltig geprägt hat und nicht nur ihn. Auch der Berliner Goldschmied Emil Lettré wurde von Pfeiffer sehr beeinflußt.
1938 erhielt er in München eine Professur an der dortigen Akademie für Angewandte Kunst. 1946, nach der Zusammenlegung der beiden Münchner Akademien, setzte er seine Professur an der Akademie der Bildenden Künste München fort. Einer seiner Schüler war z. B. der Schwede Sigurd Persson, einer der bekanntesten Designer des 20. Jahrhunderts.
Rickert beendete seine Lehrtätigkeit 1972. Auf seine Position folgte sein ehemaliger Schüler Hermann Jünger.
1933 erhielt er den ersten Goldenen Ehrenring der Gesellschaft für Goldschmiedekunst.
(wikipedia)