Georg Jensen, Henning Koppel, Silber Kanne, „Pregnant Duck“ Mod. 992, Kopenhagen 1989

Georg Jensen, Henning Koppel
Silber Kanne, „Pregnant Duck“ Mod. 992, Kopenhagen 1989

Beschreibung

Georg Jensen
Henning Koppel
Design-Ikone

925er Sterling Silber
Entw.: Henning Koppel (1952)
Ausf.: Georg Jensen
Kopenhagen 1989
Maße: H: 29,2, ca.Ø: 22,9cm, B: 15,2cm
1.383g
Lit.: Georg, The Silver Fund Collection, S. 298
Georg Jensen, A Tradition of Splendit Silver, S.244
Georg Jensen, Scandinavian Design for Living, S, 170
etc.

Diese Silber Kanne, Mod. 992 von Henning Koppel, designed für Georg Jensen im Jahr 1952 ist eine der Design-Ikonen der Werkstatt.
Sie ist unter dem Namen „Pregnant Duck“ bekannt und zeichnet sich durch eine ungewöhnlich schöne und aufwendig gestaltete Form aus.
Die Kanne ruht auf einem glatte und rundem Stand. Die Wandung ist glatt und schlicht. Sie wölbt sich förmlich nach außen und hat durch die Form des nach vorn vorstehenden Teils des Korpus, weltweit die Assoziation der „Schwangeren Ente“ erschaffen.
Der Korpus zeichnet sich durch seine rundliche, organische Form aus und verjüngt sich nach oben in einen leicht gebogenen  Hals, der in einen nach vorn geneigten Ausguss mündet. Die Handhabe, die aus dem Korpus gezogen ist, umschließt den hinteren Korpus bogenförmig und rundet das Design porportional perfekt ab. Durch die glatte, rundliche Form erzeugt die Kanne, je nach Standort ein wunderschönes Lichtspiel.
Es handelt sich um höchstes handwerkliches Können und um ein außergewöhnliches Design. Die Kanne hat ein Fassungsvermögen von ca. 2L. und ist nicht nur eine Design-Ikone der Jensen-Werkstatt und ein begehrtes Sammlerobjekt, sondern auch ein wunderbarer Gebrauchsgegenstand.
Sie hat ein stattliches Eigengewicht.
Das Stück befindet sich im hervorragenden Zustand und ist eine Zierde jeder Sammlung und auch jeder Tischdekoration.

Henning Koppel (1918 – 1981)

„war ein dänischer Designer, Bildhauer und Grafiker. Er zählt zu den bedeutendsten skandinavischen Designern der Nachkriegszeit.

Henning Koppel studierte von 1935 bis 1936 bei Bizzie Høyer (1888–1977) in Kopenhagen Zeichnen. Bis 1937 studierte er anschließend Bildhauerei bei Anker Hoffmann (1904–1985) an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. 1938 ging er für ein Studienjahr an die Académie Ranson nach Paris, wo er mit neuen Strömungen der Bildhauerei der Avantgarde in Berührung kam.

Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Henning Koppel in Stockholm im Exil. Dort arbeitete er für die schwedischen Unternehmen Orrefors und Svenskt Tenn. In dieser Zeit begann er auch mit der Gestaltung von Gold- und Silberschmuck.

1945 kehrte Henning Koppel nach Dänemark zurück und nahm bald seine Zusammenarbeit mit der Silberschmiede von Georg Jensen (1866–1935) auf, die bis zu seinem Tode 1981 andauerte. Die größte internationale Anerkennung bekam Henning Koppel für sein formschönes skulpturales Tafelsilber, das er für das Unternehmen Georg Jensen schuf. Für seinen biomorphen Silberschmuck ließ er sich von zeitgenössischen abstrakten Skulpturen Hans Arps (1887–1966) und Constantin Brâncușis (1876–1957) inspirieren. Als Beispiel ist hier sein Armband Modell Nr. 89 (1946) zu nennen, das in seiner plastischen Ausführung sehr futuristisch ist. Seine Silberschale Modell Nr. 980 (1950) zählt zu den Spitzenleistungen moderner Silberschmiedekunst und wurde 1951 mit der Goldmedaille der IX. Triennale in Mailand prämiert. An ihr wird deutlich, wie Henning Koppel Gebrauchsgegenstände in abstrakte Skulpturen übersetzte.

Neben seiner Tätigkeit für die Silberschmiede Georg Jensen arbeitete Henning Koppel auch in anderen Designbereichen und für andere Unternehmen. Zwischen 1961 und 1981 gestaltete er einige Keramiken für die Kopenhagener Porzellanmanufaktur Bing & Grøndahl, darunter das schlichte Porzellanservice Form 24 (1962), das unter dem Namen Koppel Weiß bekannt wurde und dessen Teekanne mit einem markanten, seitlich herausragenden Griff aus Teakholz versehen ist. 1971 nahm Koppel seine Arbeit als freischaffender Designer für die Glashütte Orrefors wieder auf. Außerdem entwarf er 1967 Uhren und Leuchten für das Kopenhagener Unternehmen Louis Poulsen und Briefmarken für die dänische Post.

Henning Koppels Entwürfe führten eine völlig neue gestalterische Qualität in die Kopenhagener Silberproduktion ein. Sie hoben sich von den naturalistischen Dekor-Elementen des frühen 20. Jahrhunderts ebenso deutlich ab wie von den geometrisch-funktionalen Formen der dreißiger Jahre. In seiner kunsthandwerklichen Gestaltung verlieh Henning Koppel einer universell organischen Formensprache Ausdruck. Er skizzierte seine gestalterischen Ideen zunächst zeichnerisch und modellierte anschließend in Ton, bevor sie in Silber umgesetzt wurden. Sein Verständnis für die Natur der Werkstoffe führte zur Herstellung exquisiter Metallwaren, die wegen ihrer plastischen und organischen Formen von herausragender Qualität waren. Ihre spiegelglatt polierten Oberflächen und ihre asymmetrischen Linien machten diese Objekte zum Inbegriff des im skandinavischen Design der Nachkriegszeit als New Look bekannten Stils.“

(wikipedia.org)

Georg Arthur Jensen (1866-1935)

„Durch seine Kindheit in der malerischen Umgebung von Raadvad nördlich von Kopenhagen wurde Georg Jensen dazu inspiriert Künstler zu werden. Er schaffte es, sowohl Bildhauer als auch Keramiker zu werden, aber die größte Anerkennung erlangte er durch sein Talent als Silberschmied.
Die Silberschmiede von Georg Jensen schuf einige der originellsten und epochemachenden Schmuckstücke, Hohlkörper und Besteckmuster.
Bei Georg Jensens Tod im Jahr 1935 war die Schmiede als eine der bedeutendsten Silberschmieden der Welt anerkannt.

Der Designer
Georg Jensen war maßgeblich daran beteiligt, den Charakter des skandinavischen Designs des 20. Jahrhunderts zu definieren, indem er auf dänische Traditionen zurückgriff und sie mit einem progressiven Designgedanken verknüpfte. Er lehnte den populären Zeitgeschmack für romantische und historisierende Ornamente und Prunk ab und wandte sich stattdessen dem avantgardistischen Jugendstil mit seinen einfachen, organischen Formen und seinem handwerklichen Ansatz bei der Herstellung zu.
Georg Jensen war ein sensibler Künstler, der mit einem großen Talent ausgestattet war, das es ihm ermöglichte, seine Visionen in die Realität umzusetzen.

Sein Stil
Die reizvollen Natureindrücke aus Georg Jensens Kindheit und Jugend wurden vom erwachsenen Künstler immer wieder aufgegriffen und verarbeitet – sogar noch bewusster. Er schuf einen einzigartigen Stil, der sich unter anderem durch die hohe handwerkliche Qualität, das skulpturale Element des Designs, die innovative und sinnliche Verwendung von Ornamenten aus Flora und Fauna, die Hammerschläge auf den Oberflächen des Silbers, die Oxidation aller Rillen und Vertiefungen der Silberstücke und die Verwendung von farbigen Edelsteinen auszeichnet.

Von dem Moment an, als er 1904 seine Silberschmiede eröffnete, setzte Georg Jensen einen Akzent für sein Unternehmen, der dessen Kurs für die nächsten Jahrzehnte bestimmen sollte. Sein innovativer Geist, seine tadellose Handwerkskunst und seine skandinavische Designsensibilität sollten zu seinen Markenzeichen werden.

Jensen war ein Mann mit vielen Talenten, der eine Lehre als Goldschmied und eine Ausbildung als Bildhauer absolvierte und schon früh eine Tradition der Zusammenarbeit mit kreativen Talenten außerhalb der Schmiede begründete. Er vertraute auf sein Auge und sein Können, wollte aber mehr als seine eigene Perspektive. Diese Partnerschaften trugen dazu bei, die Marke als einen Ort voller neuer Ideen zu etablieren; sein Atelier wurde zur Heimat einer Gruppe außerordentlich talentierter Silberschmiede und Metallarbeiter, Juweliere, Designer und Künstler.“

(georgjensen.com)

Georg Jensen, Henning Koppel, Silber Kanne, „Pregnant Duck“ Mod. 992, Kopenhagen 1989
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