Karl Dittert, Silber Kaffee-Kanne, Heilbronn 1960

Silber Kaffee-Kanne
Prof. Karl Dittert
Heilbronn 1960

 

Kategorie:

Beschreibung

925er Silber, Palisander
Entw.: Prof. Karl Dittert 1959
Ausf.: Bruckmann & Söhne
Heilbronn 1960
(erstmals gefertigt)
Lit.: P. Bruckmann & Söhne, „Silber für die Welt“, Seite 184
.
„Aufbruch in die Moderne“ Seite 125 ganzseitig.
sehr selten
H: 23cm (mit Knauf), 638g

Diese Kanne ist schmal und schlank, die Wandung glatt und konisch zulaufend. Die Kanne weitet sich im unteren Bereich um sich nach oben zu verjüngen. Der Deckel ist glatt und rund. Er ist in den Korpus eingelassen und verfügt über ein angesetztes Scharnier. Der Knauf des Deckels ist aus poliertem Ebenholz, rechteckig, vierkantig mit einer halbkreisförmigen Aussparung in der Mitte.
Die Schnaupe unterstreicht die schmale Form der Kanne, sie ist im unteren Bereich tief angesetzt und im oberen kürzer, so ensteht der Eindruck, sie fließe aus dem Korpus.  Der Griff ist bogenförmig angebracht. Er besteht aus poliertem Ebenholz und verfügt am oberen Teil über eine Daumenrast.
Die Kanne ist von sehr ausgewogener Proportion und im hervorragenden Zustand.
Preis im Wettbewerb „Die silberne Kann“
 Hamburg 1960

 

Prof. Karl Dittert

Karl Dittert wurde am 16. August 1915 in Mährisch Trübau (damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien) als dritter Sohn von Franz Dittert geboren. Sein Vater war Bau- und Möbelschreiner, seine Mutter Goldschmiedin. So wuchs Karl Dittert in einem kreativen Umfeld auf und lernte, wie ein Gegenstand entworfen und hergestellt wird.

Nach seiner Schulbildung von 1921 bis 1930 begann Dittert seine Laufbahn bei der Silber- und Metallwarenfabrik Franz Bibus & Sohn in Mährisch Trübau. Während eines Praktikum absolvierte er die Ausbildung zum Stahlgraveur und Silberschmied. In der gestalterisch ausgerichteten Entwurfsabteilung wurde er Zeichner und war schließlich von 1935 bis 1937 sowie von 1945 bis 1947 Leiter der Abteilung.

Familie und Verwandtschaft Ditterts wurde 1946 nach Kriegsende aus der Tschechoslowakischen Republik vertrieben. Dittert gelangte zunächst ins zerbombte Pforzheim und traf im Landesgewerbeamt (LGA) in Stuttgart Wilhelm Wagenfeld. Dieser empfahl ihm Professor Hans Warnecke an der Staatlichen Höheren Fachschule in Schwäbisch Gmünd, der dort im Sinne der Bauhauslehre unterrichtete.

Studium

Ab 1946 studierte Dittert an der „Staatlich Höheren Fachschule für die Edelmetallindustrie“ (heute Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd) in der Meisterklasse von Professor Hans Warnecke. Parallel arbeitete er als Entwerfer bei Wilhelm Binder, der größten Silberwarenfabrik am Ort. Während des Studiums erhielt er an der Schule einen Lehrauftrag für Körperzeichnen.

Ditterts Professor Hans Warnecke traf sich in Stuttgart mit einem Kreis ehemaliger Bauhäusler und Künstler (u. a. Willi Baumeister (Schüler von Adolf Hölzel), Ottomar Domnick (Kunstsammler, Filmautor und Psychiater), sowie dem Designer Wilhelm Wagenfeld). An diesen Treffen durfte Karl Dittert, so erzählt er, zuweilen teilnehmen. Lucia Moholy war manchmal bei ihm zu Gast und berichtete über die Entwicklung der Moderne in Amerika (z. B. Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe). Im Februar 1949 bestand Dittert die Höhere Fachprüfung und Meisterprüfung im Goldschmiedefach „mit Auszeichnung“.

Lehrtätigkeit

Kurz nach seiner Meisterprüfung erhielt Karl Dittert den Lehrauftrag für „Zeichnen und Darstellen für Schmuck und Gerät“ und baute ihn zu einem Lehrgang aus, der später auszugsweise in der Fachzeitschrift „Gold + Silber“ veröffentlicht wurde.

1949 übernahm Dittert die Stelle von Hans Warnecke, der an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen wurde. Dittert unterrichtete Fächer wie „Schmuckzeichnen“, „Fachzeichnen für Silberschmiede“, „Entwerfen von Silbergerät“ und „Industrielle Formgebung“ (später „Industrie-Design“). Später ergänzten „Modellbau“, „Technisches Zeichnen“ und „Produktentwicklung“ und „Fotografie“ seine Lehrinhalte.

Parallel zu seiner Lehrtätigkeit gründete Karl Dittert 1950 ein Gestaltungsbüro. Seine Aufträge sind vielseitig und umfassen Prospekt-, Verpackungs- und Messestandgestaltung. Unter anderem  arbeitete er für Silber- und Metallwarenfabriken wie WMF Württembergische Metallwarenfabrik AG oder Peter Bruckmann & Söhne.

(wikipedia.org)

 

Karl Dittert, Silber Kaffee-Kanne, Heilbronn 1960
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