Beschreibung
Silber Brosche von Georg Jensen
entworfen von Vivianna Torun
925er Silber, Mod.: 392
Ent.: Vivianna Torun Bülow-Hübe
Ausf.: Georg Jensen
Kopenhagen 1960er
B: 10cm, H: 6,5cm
Diese Silber Brosche wurde von Georg Jensen ausgeführt und von Vivianna Torun Bülow-Hübe entworfen.
Sie hat eine feine geschwungene Form und eine glatte Wandung. Sie ist vielleicht einer sich drehende Haarlocke, oder einer sich einrollende Blütenknospe nachempfunden, auf jeden Fall ist sie der organischen Form und Bewegung angelehnt, die die Natur vorgibt. Sie ist in einem Stück gearbeitet, d. h. die Nadel und die Brosche selbst sind eins. Die Brosche ist in der Mitte breitflächig, schneckenförmig gearbeitet und wird in ihren Ausläufern immer feiner, bis sie schließlich in der Nadel endet, die sich aus dem oberen schneckenförmigen Schmuckelement entwickelt. Die Formen finden sich wieder und sind organisch gestaltet.
So einfach das Schmuckstück gestaltet sein mag, so effektvoll ist es. Durch seine Größe wirkt es nicht nur auffallend, sondern so wird die Schlichtheit und die daraus resultierende Elenganz und Schönheit betont.
Es ist ein zauberhaftes, sehr ausgefallenes Schmuckstück, dass sich im hervorragenden Zustand befindet sowie schlicht, elegant und zeitlos ist.
Es kann zu jeder Gelegenheit getragen werden und auch zu vielen Arten von Schmuck kombiniert werden. Es ist nicht nur eine Zierde für seine Trägerin, sondern auch neben einem wichtigen Sammleobjet, ein Statement.
Vivianna Torun Bülow-Hübe (1927- 2004)
gilt als die bedeutendste skandinavische Schmuckdesignerin nach dem Zweiten Weltkrieg und die erste Frau, die als Silberschmiedin Weltruhm erlangte. Zu ihren wichtigsten Werken zählen die Armbanduhr „Vivianna“, der Armreif „Möbius“ und die als „Dew Drop“ bekannt gewordenen Ohrhänger und Halsreifen (Georg Arthur Jensen).
Torun Bülow-Hübe war das jüngste von vier Kindern einer Künstler- und Architektenfamilie in Malmö und studierte von 1945 bis 1950 an der Konstfack, der schwedischen Kunsthochschule in Stockholm. 1956 ging sie nach Paris, wo sie unter anderem für Brigitte Bardot, Ingrid Bergman und Billie Holiday Schmuck gestaltete. Sie lernte Picasso kennen, der sie einlud, in seinem Museum in Antibes 1958 eine eigene Ausstellung zu halten. Sie zierte den Titel der Vogue und eroberte Paris mit ihrem ungewöhnlichen, edlen Schmuck, der den weiblichen Körper in organischen Formen umschmeichelt. Ihre Neuinterpretation von Schmuckdesign stellte einen radikalen Bruch mit den bisherigen Konventionen dar. Am Strand von Antibes sammelte sie Steine und kombinierte sie mit Silber, dem klassischen Schmuckmaterial Skandinaviens. Seit 1967 werden ihre Werke von der Georg-Jensen-Silberschmiede in Kopenhagen gefertigt. Nach Georg Jensen selbst gilt Torun Bülow-Hübe als bedeutendste Georg Jensen-Designerin. Ihr Schmuck befindet sich u. a. im Museum of Modern Art in New York City, dem Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm, dem Musée des Arts Décoratifs, Montréal, dem Musée des Arts Décoratifs Le Louvre, Paris, in The Worshipful Company of Goldsmiths, London, und in der Pinakothek der Moderne, München. 1966 wandte sich Torun Bülow-Hübe der Subud-Bewegung zu und nahm den zweiten Vornamen „Vivianna“ an. Mit ihren beiden jüngsten Kindern Ira (* 1956) und Marcia (* 1963) zog es sie 1968 für ein Jahrzehnt nach Wolfsburg, Deutschland, bevor sie 1978 nach Jakarta, Indonesien ging, wo sie sich fast 25 Jahre lang für soziale Projekte engagierte und weiterhin in einer eigenen Werkstatt arbeitete. Nach Erkrankung an Leukämie kehrte sie 2003 nach Kopenhagen zurück, wo sie am 3. Juli 2004 verstarb.
(wikipedia.org)