Beschreibung
Silber Tee Service
Erik Herlow
925er Silber
Entw.: Erik Herlow
Ausf.: A. Michelsen
Kopenhagen 1950
Bedeutendes Design, sehr selten
H: 5,8-16cm, 877g
Lit.: Lise Funder „Dansk Sølv“, S. 137
Dieses Silber Tee Service, von Erik Herlow entworfen, ist ein Beispiel für das industrielle Design der 1950er Jahre in Dänemmark.
(Erik Herlow wurde der erste Professor für Design an der Kunstakademie 1955)
Das Service steht auf einem flachen Stand, darüber erhebt sich der Korpus weit ausladend. Die Wandung ist schlicht und die Oberfläche ist glatt. Bei der Teekanne verjüngt sich der Korpus nach oben zu einem schmalen Hals, der am oberen Rand asymetrisch nach vorn geformt ist. Der Rand selbst ist gebördelt. Ein leicht bewegter Deckel mit rundem Holzknauf sitzt tief im Ausguss der Kanne.
Die Schnaupe ist kräftig und aufgesetzt. Sie hat eine leichte volutenähnliche Form und der Rand ist ebenfalls gebördelt.
Die Handhabe sowohl bei der Tee- als auch bei der Michkanne sind mit Weidenrohr umwickelt. Beide Handhaben sind hochaufschwingend und S-volutenförmig gearbeitet. Das Zuckergefäß verfügt über zwei, leicht nach außen stehende, kleine Griffe.
Das Service ist im hervorragenden Zustand und ist nicht nur ein begehrtes Sammelobjekt, sondern auch ein wunderschöner und eleganter Gebrauchsgegenstand, der die Zierde jeder Tischdekoration ist.
Erik Herlow (1913-1991)
Der dänische Industriedesigner und Architekt Erik Herlow studierte von 1936 bis 1944 an der Bauschule und an der Royal Academy of Fine Arts in Kopenhagen. Neben zahlreichen Architekturprojekten, die er in Kopenhagen, Schweden und den Vereinigten Staaten realisierte, war Herlow Produktdesigner für Dansk Aluminium Industri, Georg Jensen Silberschmiede, A. Michelsen, I. G. Schwartz & Sons und die Universal Steel Company in Kopenhagen. Herlow, der mit seinen Entwürfen dem dänischen Design internationale Anerkennung verschaffte, hat vor allem auf die Materialien nichtrostender Stahl, Sterlingsilber und Aluminium gesetzt, woraus er formschöne Arrangements, Bestecke, Kaffee- und Teeservice kreierte. Besonders bekannt wurden sein «Obelisk»-Besteck für die Universal Steel Company, seine gusseisernen Pfannen mit hitzebeständigen Griffen für Ribe Jernstoberi und die «Aluminiumkaffeekanne» für Dansk Aluminium Industri (1952/53).
Neben seiner gelegentlichen Tätigkeit als Ausstellungsdesigner (Triennale Mailand 1951, «Design in Scandinavia» 1954, «Formes scandinaves», Paris 1958) war Herlow vor allem als Berater eine wichtige Figur im dänischen Design. So war er seit 1955 bei der Royal Danish Porcelain Factory und seit 1968 bei den Dart Industries tätig. Von 1959 bis 1979 war Herlow Professor und Direktor des Departement of Industrial Design. Als Dozent war er sehr gefragt; er lehrte in Finnland, Norwegen, Schweden, Niederlande, Irland, Italien, England, den Vereinigten Staaten und Japan. Erik Herlow nahm zahlreiche internationale Designpreise entgegen, 1954 und 1957 die Goldmedaille und 1960 die Silbermedaille der Mailänder Triennalen; außerdem 1948 den C. F. Hansen Preis und 1958 die Eckersberg-Medaille.
(designlexikon.net)