Beschreibung
Silber Teekanne
900er Silber
Ausf: Luen Wo
Shanghai um 1890/1900
sehr feine Arbeit
Juweliermarke: Hilscher, München Schwabing
H.: 11cm, 605g
Diese Silber Teekanne ist in 900er Silber gearbeitet und steht auf einem flachen Stand. Ihr Korpus ist asymmetrisch gearbeitet, die Wandung ist schlicht. Sie wird von floralen Elementen verziert, die in Form von Prunusgewächsen mit ihren fünfblättigen Blüten gearbeitet sind. Die plastischen Verzierungen sind sehr hochwertig gearbeitet und reichen sogar bis zur Schnaupe. Dort scheint auf der rechten Seite ein kleiner Ast direkt aus ihr hervorzugehen. Die Schnaupe und die Handhabe sind ähnlich gearbeitet und wirken wie natürlich gewachsen. Die leicht asymetrische Korpusform findet sich auch in dem Deckel wieder. Er ist der Grundform angepaßt, ebenso mit floralen Elementen versehen und hat einen kleinen Ast als Knauf.
Der Deckel wird in den Korpus eingesetzt und die Handhabe verfügt über Isolatoren.
Es handelt sich um ein sehr hochwertiges und sehr eindrucksvolles Stück. Die Kanne ist nicht nur ein erlesenes Sammleobjekt, sondern auch ein wunderschöner Gebrauchsgegenstand, der jederzeit in Funktion genommen werden kann.
Luen Wo
Luen Wo war ein bedeutender Silberschmied, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Shanghai ansässig war. Er handelte nicht nur mit Silberwaren, sondern auch mit Schmuck, Diamanten und feinen Stickereien. Seine Silberarbeiten waren von außergewöhnlich hoher Qualität, vergleichbar mit denen von Wang Hing in Kanton, einem führenden Namen im chinesischen Silberexport.
Luen Wos Firma war sehr produktiv und beschäftigte zahlreiche Designer und Kunsthandwerker. Die Gegenstände aus seiner Werkstatt tragen in der Regel seinen vollen Namen oder die Initialen „LW“ sowie die Herstellermarke des jeweiligen Kunsthandwerkers, der das Stück angefertigt hat.
Das Unternehmen spezialisierte sich auf Silberwaren mit traditionellen chinesischen Ziermotiven wie Bambusblättern, Prunusblüten, Chrysanthemen und Drachen. Ab den 1880er Jahren produzierte Luen Wo nachweislich auch Silber im Peranakan-Stil und bediente damit den Geschmack der südostasiatischen Straits Chinese Communities. Die Werke zeichnen sich vor allem durch ihre fein ziselierten und repoussierten Muster aus, die das handwerkliche Können und die künstlerische Raffinesse der Shanghaier Silberschmiedekunst jener Zeit widerspiegeln.