Beschreibung
Seltener Leuchter
Herbert Zeitner
835er Silber
Entw.: Herbert Zeitner
Ausf.: Herbert Zeitner
Berlin 30er Jahre
handgearbeitet, sehr seltenes museales Sammlerobjekt
18 x 25cm, 580g
Der Leuchter steht auf einem ovalen Stand, der am Rand mit einer vierkantigen Umrandung und einer etwas zurückliegende Zierrille versehen ist.
Der Stand wölbt sich zur Mitte hin, er ist wie der gesamte Leuchter mit einer fein gehämmerten Oberfläche versehen. Der Leuchterschaft erhebt sich in Form einer leicht konischen Säule, die mit einer Kugel endet. Auch sie weist die leicht gehämmerte Oberfläche auf. Von dieser Kugel ausgehend, erheben sich die beiden Leuchterarme, sie laufen nach oben konisch zu und sind ebenfalls rund gearbeitet. Auf deren ausgelegten Enden sind die beiden konischen Tüllen angebracht, sie sind von weit ausschwingenden Wachstellern umgeben.
In der Mitte des Leuchters auf der Kugel angebracht, befindet sich eine dreifache Flamme. Sie dient als Zierelement.
Der Leuchter ist ein sehr seltenes und museales Sammlerstück und er befindet sich im hervorragenden Zustand.
Herbert Zeitner (1900-1988)
Er schuf Vasen, Kannen, Kelche, Schalen, Kreuze, Tafelgeschirr, die ganze Bandbreite des Schmucks sowie Arbeiten für Städte und öffentliche Institutionen. Für seine Arbeit wurde Herbert Zeitner unter anderem mit dem Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk (1966), dem Bayerischen Staatspreis (1974) und dem Lüneburg-Preis (1981) geehrt. Die Gold- und Silberschmiede-Arbeiten, die Zeitner in den Jahren zwischen 1918 und 1933 anfertigte sind durch so verschiedene Stilrichtungen wie Jugendstil, Art Déco und Bauhaus geprägt, während das spätere Schaffen der 1960er und 1970er Jahre durch eine zunehmende Abstraktion gekennzeichnet ist.
Seine Ausbildung absolvierte Herbert Zeitner von 1914 bis 1921 als Stipendiat an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau, die in dieser Zeit von Hugo Leven geleitet wurde. Zu seinen Lehrern gehörte Reinhold Ewald. 1924 bestand Zeitner seine Meisterprüfung als Goldschmied in Hanau. Noch im selben Jahr wurde er durch den Architekten, Designer und Grafiker Bruno Paul zum Lehrer für künstlerische Metallgestaltung an den Vereinigten Staatsschulen für angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg berufen. Zu den Gold- und Silberschmiedearbeiten, die Zeitner in den 1920er Jahren anfertigte gehört auch eine lange Halskette aus Korallen und Porzellan, die die Filmschauspielerin Brigitte Helm in Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ trug. 1930 wurde Zeitner Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst in Berlin.
Zwischen 1933 und 1945 fertigte Zeitner in Berlin auch Schmuck für die Repräsentanten des Nationalsozialismus; 1935 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und 1939 Leiter eines Meisterateliers für Goldschmiede an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Nach 1945 distanzierte sich Zeitner zwar vom Nationalsozialismus, unstrittig ist jedoch, dass er zwischen 1933 und 1945 von seinen Arbeiten für die Machthaber des NS-Regimes profitierte.
Nach Kriegsende, 1945, verließ Zeitner Berlin mit einem Hausboot und ließ sich in Lüneburg nieder. In den ersten Jahren nach dem Krieg arbeitete er auf dem Hausboot, von 1954 bis 1959 führte er dann als Goldschmiedemeister eine Werkstatt mit Gesellen im alten Kaufhaus in Lüneburg. 1955 wurde Zeitner Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kunsthandwerk Lüneburger Heide in der Arbeitsgemeinschaft Kunsthandwerk Niedersachsen. Zu den Gold- und Silberschmiedearbeiten, die Zeitner in den 1960er Jahren anfertigte gehört auch die Kette des Lüneburger Oberbürgermeisters, die 1966 entstand. 1969 fertigte er für die Hamburger Volksbühne den Ehrenpreis Silberne Maske an.
Im Sommer 2010 erinnerten zwei Ausstellungen, im Deutschen Goldschmiedehaus in Hanau und in der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade in Lüneburg an das Lebenswerk Herbert Zeitners.
(wikipedia.org)