Silber Service, Georg Jensen, „Pyramide“, Kopenhagen 1933-44

Silber Service, „Pyramide“
Georg Jensen, Harald Nielsen
Kopenhagen 1933-44

Beschreibung

Vierteiliges Service
Georg Jensen
„Pyramide“, Mod.: 600A/B
auch einzeln erhältlich

Kaffeekanne
925er Silber
Mod.: 600 A „Pyramide“
Entw.: Harald Nielsen
Ausf.: Georg Jensen
Kopenhagen 1933-44
20,5cm, B.: 18,5cm, 967g
Lit.: aufgeführt in allen Standartwerken zu Georg Jensen

Teekanne
925er Silber
Mod.: 600 B „Pyramide“
, sehr selten
Entw.: Harald Nielsen
Ausf: Georg Jensen
Kopenhagen 1933-44
H.: 14,2cm, B.: 18cm, 986g
Lit.: aufgeführt in allen Standartwerken zu Georg Jensen

Zucker und Sahne
925er Silber
Mod.: 600 A „Pyramide“
Entw.: Harald Nielsen
Ausf.: Georg Jensen
Kopenhagen 1933-44
H.: 8cm und 7,5cm, 408g
Lit.: aufgeführt in allen Standartwerken zu Georg Jensen.

 

 

Das Silber Service „Pyramide“ ist von Harald Nielsen entworfen und von Georg Jensen ausgeführt worden. Es handelt sich um den Klassiker, der in jeder Standartliteratur über Georg Jensen abgebildet ist.
Die Stücke stehen auf einem runden Stand, der einen mehrfach gekehlten Sockel aufweist. Der Korpus jedes einzelnen Stückes erhebt sich konisch weitend und die Wandung ist jeweils sehr schlicht und glatt poliert. Im oberen Bereich, der den Deckel von Kaffee-und Teekanne mit einbezieht, ist die stilisierte Pyamidenform derart angedeutet, dass eine Verjüngung in Form von treppenartiger Abstufung, die bis zum Knauf erfolgt. Dieser wiederum nimmt dieses Schmuckelement in gegenteiliger Ausführung, von vierkantigen, statt runden Elementen wieder auf, schließt den Knauf jedoch jeweils mit einer Kugel ab.
Diese so typischen, geometrische  Stilelemente des Art Deco hat Harald Nielsen bewußt eingesetzt und durch seine förmliche Gegensätzlichkeit sehr interessante Spannung erzeugt.
Die Handhaben an allen Stücken von Kaffee, Tee- und Sahnekännchen sind wiederum gegensätzlich gearbeitet, da sie stark floral geprägt sind und uns neben den klassischen, geometrischen Elementen den Bezug zur Natur nicht vergessen lassen. Als Isolatoren wurde Ebenholz eingesetzt.
Alle Stücke des Service sind im hervorragenden Zustand, sie sind nicht nur ein Sammelhighligt, sondern sie sind ein hoch eleganter Gebrauchsgegenstand und eine Zierde jeder Tischdekoration.

 

Harald Nielsen ( 1892 -1977 )

war ein dänischer Silberdesigner für Georg Jensen.
Er war in den 1920er- und 1930er-Jahren einer der führenden Designer des Unternehmens und Jensens engster Mitarbeiter. Einer seiner bekanntesten Entwürfe ist die Produktlinie Pyramid ab 1926.

Harald Nielsen wollte zunächst Maler werden,  als jüngerer Bruder von Georg Jensens dritter Frau Johanne wurde er in die Silberschmiede von Georg Jensen integriert und wurde unverzichtbar. Er begann 1909 als Lehrling und schon als Lehrling schuf Nielsen die Zeichnungen für einen der Kataloge der Werkstatt.
1954 wurde er Direktor und 1958 wurde er künstlerischer Leiter des Unternehmens, eine Position, die er bis 1962 innehatte.

Er war Jensens engster Mitarbeiter und sein Designstil war dem von Johan Rohde recht ähnlich. Beide verzichteten auf Ornamente und setzten auf Form und Linie und Strenge. Er wurde zum Interpreten der Entwürfe von Jensen und Rohde, indem er ihre groben Entwurfsskizzen, die Jensen oft auf Papierservietten anfertigte, in sehr präzise Zeichnungen umwandelte, die dann von den Silberschmieden zur Herstellung der Stücke verwendet wurden. Nielsen war Perfektionist.

Nielsens Rolle als Leiter des Unternehmens war nach Jensens Tod im Jahr 1935 besonders wichtig. Er stellte die anhaltend hohe Qualität des Designs und der Produktion der Firma sicher und durch seinen Führungsstil konnte die Silberschmiede sich weiter entwickeln.  Nielsen gewann talentierte junge Silberschmiede und Designer und er bildete sie nach den Standards der Jensen Silberschmiede aus. Der wohl bekannteste Designer unter ihnen war Henning Koppel.
Nielsen war auch für den reibungslosen Übergang von der ersten Generation der Jensen-Designer, nämlich Jensen selbst und Rohde, zu der nachfolgenden Generation verantwortlich und führte die Entwicklung der Firma in eine neue Epoche.

Nielsen entwarf sehr viele Schmuckstücke und wunderschönes Tafelsilber, von denen ein Großteil noch immer in Produktion ist, und er schuf das Pyramiden-Besteckdesign, ein Design, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut.

 

Georg Arthur Jensen (1866-1935)

„Durch seine Kindheit in der malerischen Umgebung von Raadvad nördlich von Kopenhagen wurde Georg Jensen dazu inspiriert Künstler zu werden. Er schaffte es, sowohl Bildhauer als auch Keramiker zu werden, aber die größte Anerkennung erlangte er durch sein Talent als Silberschmied.
Die Silberschmiede von Georg Jensen schuf einige der originellsten und epochemachenden Schmuckstücke, Hohlkörper und Besteckmuster.
Bei Georg Jensens Tod im Jahr 1935 war die Schmiede als eine der bedeutendsten Silberschmieden der Welt anerkannt.

Der Designer
Georg Jensen war maßgeblich daran beteiligt, den Charakter des skandinavischen Designs des 20. Jahrhunderts zu definieren, indem er auf dänische Traditionen zurückgriff und sie mit einem progressiven Designgedanken verknüpfte. Er lehnte den populären Zeitgeschmack für romantische und historisierende Ornamente und Prunk ab und wandte sich stattdessen dem avantgardistischen Jugendstil mit seinen einfachen, organischen Formen und seinem handwerklichen Ansatz bei der Herstellung zu.
Georg Jensen war ein sensibler Künstler, der mit einem großen Talent ausgestattet war, das es ihm ermöglichte, seine Visionen in die Realität umzusetzen.

Sein Stil
Die reizvollen Natureindrücke aus Georg Jensens Kindheit und Jugend wurden vom erwachsenen Künstler immer wieder aufgegriffen und verarbeitet – sogar noch bewusster. Er schuf einen einzigartigen Stil, der sich unter anderem durch die hohe handwerkliche Qualität, das skulpturale Element des Designs, die innovative und sinnliche Verwendung von Ornamenten aus Flora und Fauna, die Hammerschläge auf den Oberflächen des Silbers, die Oxidation aller Rillen und Vertiefungen der Silberstücke und die Verwendung von farbigen Edelsteinen auszeichnet.

Von dem Moment an, als er 1904 seine Silberschmiede eröffnete, setzte Georg Jensen einen Akzent für sein Unternehmen, der dessen Kurs für die nächsten Jahrzehnte bestimmen sollte. Sein innovativer Geist, seine tadellose Handwerkskunst und seine skandinavische Designsensibilität sollten zu seinen Markenzeichen werden.

Jensen war ein Mann mit vielen Talenten, der eine Lehre als Goldschmied und eine Ausbildung als Bildhauer absolvierte und schon früh eine Tradition der Zusammenarbeit mit kreativen Talenten außerhalb der Schmiede begründete. Er vertraute auf sein Auge und sein Können, wollte aber mehr als seine eigene Perspektive. Diese Partnerschaften trugen dazu bei, die Marke als einen Ort voller neuer Ideen zu etablieren; sein Atelier wurde zur Heimat einer Gruppe außerordentlich talentierter Silberschmiede und Metallarbeiter, Juweliere, Designer und Künstler.“

(georgjensen.com)

Silber Service, Georg Jensen, „Pyramide“, Kopenhagen 1933-44
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