Beschreibung
Seltener Silber Art-Deco Krug
Evald Nielsen
826er Silber
Entw.: Evald Nielsen
Ausf.: Evald Nielsen
Kopenhagen 1937
sehr seltenes Sammlerobjekt
H.: 17 cm, 487g
Literatur: Svend Weihrauch, Sølv 1928-1956, S. 31
Feiner Krug auf rundem, flachem und gekehltem Standring. Umlaufendes Band unterhalb des Korpus, der gleichmäßig nach außen gewölbt.
Der Rand des Kruges ist umgelegt und so zur Schnaupe geformt. Die stiliesiert florale Handhabe schwingt vom unteren Teil des Korpus elegant nach außen und ist in der Mitte von zwei Isolatoren in Elfenbein unterbrochen.
Die Kanne ist von hervorragender Qualität und Zustand und sie hat für ihre Größe ein beachtliches Gewicht.
Evald Nielsen (1879-1958)
Nielsen wurde in Stubbekøbing auf der Insel Falster im Südosten Dänemarks geboren. Sein Vater, ein Kutschenbauer, zertrümmerte sich 1887 bei einem Arbeitsunfall das Knie und ging mit seiner Werkstatt in Konkurs. Als der Vater 1893 starb, war die Familie verarmt.
1893 ging Evald Nielsen in der Werkstatt von Aug. Fleron in Kopenhagen in die Lehre, zunächst als Drucker, später als Stahlstecher. Nach Abschluss seiner Ausbildung reiste und arbeitete er 1900 in Deutschland, der Schweiz und Frankreich und besuchte die Weltausstellung in Paris 1900.
1905 eröffnete Evald Nielsen in einem Keller in der Raadhusstræde in Kopenhagen sein eigenes Geschäft mit Werkstatt. Zunächst arbeitete er sowohl als Silberschmied als auch als Graveur, aber nach einigen Jahren konzentrierte er sich auf die Herstellung und den Verkauf von Hohlkörpern, Schmuck und vor allem Besteck. Im Jahr 1914 beschäftigte seine Werkstatt 14 Personen.
Im Jahr 1918 zogen Laden und Werkstatt in die Vester Voldgade 11 in Kopenhagen um, wo die Firma in den folgenden zehn Jahren ihren Sitz hatte.
1926 kaufte Evald Nielsen ein Grundstück in der [[Nygade]] 5 – eine Straße, die zum Haupteinkaufsviertel Kopenhagens gehört – und verlegte sein Geschäft in dieses Gebäude. Im Jahr 1931 wurde das Geschäft renoviert und im Art-Déco-Stil umgebaut, was bei den Kopenhagenern der damaligen Zeit viel Aufmerksamkeit erregte. 1930 wurde die Werkstatt von der Vester Voldgade in gemietete Räumlichkeiten in der Ny Vestergade 7, einige hundert Meter östlich der Nygade, verlegt.
Ab 1927 und ein Jahrzehnt später arbeitete Evald Nielsens ältester Sohn, der Silberschmied Aage Weimar (1902-1986), in der Firma, bis er seine eigene Werkstatt eröffnete.
Der andere Sohn von Evald Nielsen, Bjarne Weimar (1906-1988), schloss 1929 seine Ausbildung als Ziseleur ab und begann in der Firma seines Vaters zu arbeiten. Im Jahr 1941 wurde er in die Partnerschaft aufgenommen und versuchte, die Firma weiterzuführen, als Evald Nielsen 1958 starb. Sein Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, und das Geschäft in Nygade wurde im Frühjahr 1970 geschlossen.
Die Werkstatt in Ny Vestergade wurde 1958 an Ejnar Olsen verpachtet, der in der Werkstatt in Nygade produzierte. Im Jahr 1967 wurde die Werkstatt an Helge Hansen verkauft. Im folgenden Jahr verlegte er die Aktivitäten nach Rødovre (einem Vorort westlich von Kopenhagen), wo er bereits eine Werkstatt hatte. Bis zum Jahr 2006 wurde die Firma unter dem Namen Evald Nielsens Eftf. weitergeführt. (Evald Nielsens Nachfolger) weitergeführt, die letzten Jahre mit Helge Hansens Söhnen Harly Hansen und Søren Pedersen als Eigentümer. Im Jahr 2006 verkauften sie die Firma und die Rechte am Namen und Design von Evald Nielsen an den Silberschmied Gregers Holt, der heute Evald Nielsens Eftf. in Stenløse nordwestlich von Kopenhagen führt.
Zeitlebens arbeitete er mit einer kleinen Anzahl von Mitarbeitern und fertigte seine Entwürfe von Hand. Seine hohen Ansprüche und die dementsprechende hohe Qualität waren sein Markenzeichen. Der Nachwuchs im Handwerk lag ihm sehr am Herzen, so war er auch jahrelang Vorsitzender der Silberschmiedegilde in Dänemark.
Seine Arbeiten fanden internationale Beachtung und Eingang in Museen wie das Moma (Metropolitan Museum of Art) in New York und das Bröhan Museum in Berlin.
Ausserdem hat sowohl das Victoria & Albert Museum in London und Koldinghus Kunstmuseum sowie das Designmuseum Dänemark eine Auswahl an Schmuck und Besteckteilen.
(wikipedia.org)